Das ist eher eine Reparatur als ein Umbau, aber das Gelernte ist einfach zu wertvoll, um nicht geteilt zu werden: Unsere Olga machte beim Ausrollen (und getretener Kupplung) laute Geräusche.
Im letzten Jahr wurde bereits das Schaltgetriebe getauscht (Lagerschaden). Dieses Jahr schien es das Verteilergetriebe zu sein. Hier waren die Geräusche eindeutig zu verorten und die Kardanwellen waren in Ordnung.
Die erste Vermutung war, dass etwas mit der direkt am Verteilergetriebe sitzenden Feststellbremse nicht stimmt. Hier wurden vor kurzer Zeit die (gebrochenen) Bremsbeläge getauscht. - Da bei einem Nachkontroll-Termin auch ein sorgfältiges Ausdrehen der Trommel keine Abhilfe schaffte, wurde die Suche auf das Verteilergetriebe ausgedehnt.
Das Verteilergetriebe wurde ausgebaut und teilzerlegt. Dabei wurde ein interessanter Fehler gefunden:
Das Schiebezahnrad und die Schaltgabel waren verschlissen. Ich dachte zuerst, dass mein seit Jahren montierter Spanngummi am Schalthebel daran Schuld sei. Das war es aber nicht!
Von einem Bekannten habe ich erfahren, dass dies gegebenenfalls ein Serienfehler war, und dass unsere Olga nicht das einzige betroffene Fahrzeug ist.
Folgende Schritte haben wir durchgeführt, um den Fehler zu korrigieren und erneuten Verschleiß nachhaltig zu vermeiden.
Um die Vibration der Schalthebel zusätzlich zu dämpfen, wurde eine dicke und robuste Gummiunterlegscheibe (ursprünglich für Kabeldurchführungen) zwischen die beiden Schalthebel des Verteilergetriebes montiert. (Das war mal ein Tipp von Günter, Danke!).
Beides zusammen hat zu einem deutlich ruhigeren Fahrverhalten geführt. Die Gänge ließen sich eindeutig einlegen. Zum ersten Mal im Leben von Olga schaltet das Verteilergetriebe vernünftig! Und das Gummiband war auch nicht mehr notwendig.
Der Fehler war jedoch noch nicht behoben. Es schepperte und ruckelte leider weiter laut!
Die eigentliche Ursache für das „Scheppern“ wurde erst gefunden, als eine der Testfahrten ohne Bremstrommel der Feststellbremse komplett ohne Geräusche war.
Was war also der Grund? Wie so oft ist die Wirklichkeit manchmal banal. Die Federn der Bremsbacken waren „ausgeleiert“. Das führte bei einem latenten Schleifen der Belege zu einer periodischen Blockade der auflaufenden Bremsbacken. (Größeres Spiel machte das Problem noch schlimmer).
Wir hätten die Federn also beim ersten Bremsbackentausch erneuern müssen. Das war die Haupt-Fehlerursache für die lauten Scheppergeräusche.
Um auch hier den Fehler nicht nur zu korrigieren, sondern auch nachhaltig abzustellen, haben wir Federn von Mercedes (W124) eingebaut. Diese haben doppelte Federn, damit schwimmen die Backen noch besser symmetriert in der Trommel.
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