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reiseberichte:faeroeer_2018 [2018/06/24] – [Tag 6 - Am Ende der Welt] Uwe Fischer | reiseberichte:faeroeer_2018 [2023/04/01] (aktuell) – Formale Korrekturen Uwe Fischer | ||
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+ | ====== Färöer Inseln 2018 ====== | ||
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+ | ===== Tag 1 - Vorbereitung und Start nach Kiel ===== | ||
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+ | Nachdem OLGA gut vorbereitet wurde (kleiner Service (gefettet, Flüssigkeiten nachgefüllt und mal wieder Schrauben nachgezogen :-P), Politur (Vorbeugung gegen die Salzluft - das haben wir beim Niva gelernt), neue Leuchtmittel (die " | ||
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+ | Wir haben uns kurzfristig entschlossen schon Sonntag zu fahren, so können wir noch Toms Schwester mitnehmen und einen Zwischenstopp in Kiel machen. Wir brechen also auf ins Land der grünen Vulkane... ♥ | ||
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+ | Die 370 km durch Hochsommerhitze und Gewitterregen verlaufen ohne Probleme - und OLGA wurde (dank 70-iger und 80-iger Musik aus der Retro-Soundanlage) mal wieder zum Partybus! ;-) | ||
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+ | Wir quartieren uns direkt am Nord-Ostsee-Kanal ein und genießen aus der " | ||
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+ | ===== Tag 2+3 - Dänemark ===== | ||
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+ | Bei durchwachsenem Wetter geht's weiter in Richtung Norden. OLGA schraubt sich tapfer (und bis jetzt ohne technische Probleme) nach Dänemark. | ||
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+ | Die Autobahn ist voll! Unterwegs kommen wir mit mehreren Autofahrern ins Gespräch (ein bisschen ist es mit dem UAZ wie mit einem Hund - man wird immer auf den hübschen Begleiter angesprochen ;-)). Natürlich ist die Mehrzahl der Interessenten auch unterwegs zur Norröna, der einzigen, wirklichen Nordatlantikfähre! 8-) | ||
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+ | Die Dänen sind sympathisch und unser obligatorischer Stopp mit Übernachtung im süßen Aalborg (mit vielen schiefen Häuschen - siehe Bild von der " | ||
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+ | Die Einschiffung auf die Norröna erleben wir bei bestem Wetter. 8-) Und auch hier freuen sich viele über unseren kleinen Russenbus (obwohl die " | ||
+ | - "Auge in Auge" mit einem Sattelzug-Rangier-Riesen). Wir verabschieden uns glücklich in Richtung Atlantik! ♥ | ||
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+ | ===== Tag 4 - Ankunft auf den Färöern | ||
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+ | Die Zeit auf der Fähre über den Nordatlantik auf die Färöer Inseln verging wie im Flug. Noch ein letztes Mal kräftig Sonne und eine " | ||
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+ | Auf hoher See (kurz vor den Shetland Inseln) haben wir ordentlich Seegang, und Tom überrascht mich mit einer Erdbeertorte zum Geburtstag! Wow! ♥ Wunderbar denke ich und fühl mich jung trotz des " | ||
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+ | Mystisch sieht das Archipel, das aus 18 erdgeschichtlich relativ jungen Inseln besteht, aus - so im Nebel (die Färöer sind etwa 3x so alt wie Island, also ca. 60-70 Mio Jahre)! Nach einer schönen Fahrt durch Fjorde im Regen erreichen wir " | ||
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+ | ===== Tag 5 - Kirkjubøur im Regen ===== | ||
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+ | Es stimmt, die grüne Grasschicht auf den basaltig-felsigen Vulkanen ist hier wirklich nur ganz dünn! Das ist der Grund warum man hier beim Wandern nicht unnötig " | ||
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+ | Bei windigem Regenwetter wandern wir heute mit dem UAZ nach Kirkjubøur, | ||
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+ | OLGA schlägt sich tapfer bei dem kräftigem Sturm (sie lässt sich manchmal nur schwer überreden geradeaus zu fahren ;-)), sie sieht dank Regen aber wieder taufrisch aus - ganz im Gegensatz zu den durchnässten Schäfchen, die uns irgendwie leid tun (natürlich sind " | ||
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+ | Wenn das Wetter mitspielt, geht's morgen auf die Vogelinsel Mykines. Nein nicht zum Jagen (dazu später mehr ;-)), sondern zum Beobachten! | ||
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+ | ===== Tag 6 - Am Ende der Welt ==== | ||
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+ | Regen, Sturm und Wind verhindern, dass die kleine Fähre heute nach Mykines übersetzt. Also keine Vogelinsel heute, sondern eine Wanderung zum "Ende der Welt". 8-) | ||
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+ | Bei Miðvágur starten wir unsere Wanderung um den Sørvágsvatn! Dieser größte See der Färöer hat solche Ausmaße, dass er zwei unterschiedliche Namen trägt. Am Westufer nennen ihn die Anwohner Sørvágsvatn, | ||
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+ | Das Faszinierende an diesem See ist, dass er auf einem Felsplateau endet - und förmlich schräg aus der Küste ins Meer hinausragt. Ein von der Natur kreierter " | ||
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+ | Wir genießen die Wanderung und staunen mal wieder über das abwechselungsreiche Wetter, das uns heute mit der Sonne echt positiv überrascht! Die Aussicht über die Klippen ist fantastisch und die Luft unglaublich frisch! Trotzdem muss man hier immer aufpassen, denn der wunderschöne Golfrasen endet oft plötzlich in steilen Klippen! 8-) | ||
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+ | (Der Gedanke daran, dass die Färinger in der Vergangenheit ihre Leibeigenen von diesen über hundert Meter hohen Klippen heruntergestoßen haben, wenn sie nicht mehr " | ||
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+ | Da das Wetter so schön ist, machen wir uns mit dem UAZ noch auf in das Dorf Gásadalur. Bis vor ein paar Jahren war dies noch einer der isoliertesten Orte Europas. Er war nur über einen Wanderweg (den auch der Postbote nahm) oder per Helikopter (die hier übrigens Linienverkehrsmittel sind) erreichbar. 8-) Mittlerweile gibt es einen Tunnel im Bergmassiv (der Aufmerksamkeit erfordert, da er nur einspurig ist, d.h. bei Gegenverkehr muss an gekennzeichneten Stellen ausgewichen werden - die Färöer haben hierfür eigene [[http:// | ||
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+ | So kann man das immer noch relativ einsame, idyllische Dörfchen heute recht einfach erreichen und den Blick auf die steil abfallende, felsige Nordwestküste Vágars genießen. Ein kleiner " | ||
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+ | ===== Tag 7 - Ein Licht in der Ferne ===== | ||
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+ | Heute geht's mit OLGA auf die " | ||
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+ | Die Fahrt auf dieser langezogenen Insel durch vier einspurige Tunnel bis zum nördlichsten Zipfel ist schon ein Erlebnis für sich. Wir wandern von Trøllanes aus durch saftig-grünes Gras - begleitet von Schafen und Seevögeln. Der anschließende Ausblick vom kleinen Leuchtturm am "Ende der Welt" ist einfach fantastisch! :-D | ||
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+ | Die Reise führt uns durch eine landschaftlich wunderschöne Strecke, die hier passenderweise durch eine Sumpfdotterblume gekennzeichnet sind ♥, bis nach Saksun. Von hier aus führt ein bei Ebbe passierbarer Weg zu einem versteckten Strand, den wir nie auf den Färöern vermutet hätten. :-D | ||
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+ | Unterwegs fühlen wir uns wie in einem Jules Verne Roman, die mit Mineralien durchsetzten Felsen der Schlucht glänzen durch Tauwasser und Regen, das Grün sieht urzeitlich aus und die vielen Vogelstimmen hallen nach mit lauten Echos. Jetzt würde es uns nicht wundern, wenn hier noch Flugsaurier vorbeikommen... LOL | ||
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+ | Der Strand ist dunkel und weich, das Meer rauscht wunderbar und die Abendsonne erwärmt diesen schönen Moment. Ein Traum! ♥ | ||
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+ | ===== Tag 8 - Sagenhaft ===== | ||
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+ | Schon wieder eine Sage! ;-) Auf den Färöer Inseln tauchen immer wieder Fabelwesen auf. Viele haben auch mit Trollen zu tun (es gibt sogar eine eigene Troll-Landkarte... ;-)). Unsere Wanderung bei mystisch-nebligem Wetter (wie passend) führt uns heute zum " | ||
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+ | Die See ist ruhig, aber die Wolken hängen regenreich und schwer über dem Wasser und nur für eine sehr kurze Zeit schafft es der Wind, den Blick auf die über 300m hohe Felsnadel an der Südküste freizublasen. | ||
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+ | Der Sage nach ist das der Finger einer Hexe, die aus Island kam, um die Färöer Inseln nach Island zu ziehen (haha, schon wieder wollte jemand die Färöer Inseln " | ||
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+ | Auf dem Rückweg staunen wir über die wirklich elfenhaft-schöne Landschaft auch "im Kleinen" | ||
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+ | ===== Tag 9 - Sturm ===== | ||
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+ | Sturm, Regen und Windboen mit über 100km/h " | ||
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+ | Unterwegs kommen wir an gefühlten 100 Wasserfällen vorbei. Einer davon ist besonders beeindruckend, | ||
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+ | Schön dass es hier noch nicht so touristisch " | ||
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+ | Beim anschließenden Strandspaziergang durch schwarzen Lavasand testen wir die Wasserdichtigkeit unserer Kleidung und genießen noch einmal das stürmische Meeresrauschen (das trotz Sturm und Regen, erfolgreich den " | ||
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+ | ===== Tag 10 - Geschichtliches ===== | ||
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+ | Interessantes gibt es auf den Färöern nicht nur "im Großen" | ||
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+ | Neben Strand-Grasnelken, | ||
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+ | Wir erinnern uns hier, an diesem ebenso interessanten, | ||
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+ | Geschichtlich interessant (wenn auch etwas jünger), geht unsere Tour weiter... Auf dem Rückweg kommen wir in "Úti á Gjógv" | ||
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+ | Besonders die Spanier schätzten die hohe Qualität des hier an der Luft getrockneten und gesalzenen rein-weißen Fisches. Verantwortlich für diese hohe Güte, so lesen wir, waren die " | ||
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+ | Am Ende des Tages erleben wir noch eine kleine Überraschung, | ||
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+ | ===== Tag 11 - Die schönste Insel der Welt ===== | ||
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+ | Sonne lacht - Blende acht! 8-) Heute geht es endlich auf die (autofreie) Vogelinsel Mykines. Bei der Fahrt mit der kleinen Fähre wird schnell klar, warum das Schiff die letzten drei Tage " | ||
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+ | Die Wanderung zum Leuchtturm von Mykineshólmur auf dieser kleinen, grünen, echten Vogelinsel führt uns an spektakulären Aussichten vorbei! Unterwegs treffen wir hier auf Eissturmvögel, | ||
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+ | Leider gehören diese eigentlich auf dem Meer lebenden hervorragenden Schwimmer (sie können bis zu 70m tief tauchen) seit 2015 zu den bedrohten Tierarten, da ihre Population kontinuierlich zurückgeht. :-| (Und natürlich muss man hier damit rechnen, dass man bei hunderten in der Luft kreisenden " | ||
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+ | Bei der Vorbereitung auf diese Wanderung stoßen wir auf eine interessante Frage: " | ||
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+ | Die Ausblicke bei unserer Wanderung sind einmalig und atemberaubend und die Luft ist frisch und lecker (es duftet, wie so oft auf den Färöern, herrlich nach einer Mischung aus Seeluft und Wiesenkräutern ♥). Demütig stellen wir fest: Es ist für uns die schönste Insel der Welt! :-D | ||
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+ | ===== Tag 12 - Das Finale ===== | ||
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+ | Mitsommernacht! Unser letzter Tag ist nicht nur der längste der ganzen Reise (wir kommen erst am nächsten Morgen auf die Fähre), sondern auch der längste des ganzen Jahres! :-) | ||
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+ | Nach einer stürmischen Nacht zeigen sich Sonne und Landschaft heute noch einmal von ihrer besten Seite (= unglaublich, | ||
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+ | Auf einer Vogelklippen-Bootstour (die wegen des Wetters mehrfach verschoben wurde) erleben wir heute Vogelwelt, Felsgrotten und sogar noch einmal Trøllkonufingur aus unmittelbarer Nähe (und in voller Größe ;-)). Genau genommen fahren wir sogar durch das Fundament der " | ||
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+ | An der Küste brütende Papageientaucher verabschieden sich im Tiefflug noch einmal von uns " | ||
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+ | Wir sind unterwegs zum " | ||
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+ | Der 882m hohe Berg macht es uns mit seinem steilen und feucht-rutschigen Aufstieg nicht ganz leicht, aber wir sind mit dieser Strapaze nicht allein. Denn bei den Färingern (so lesen wir) ist es Tradition, diesen Berg zur Mitsommernacht zu besteigen und mit Freunden und Familie zu feiern. Genial! :-P | ||
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+ | Die 360° Aussicht oben auf dem Gipfel-Plateau ist schier überwältigend. (Ich möchte jetzt nicht schon wieder Superlative aufzählen, Worte können das sowieso nicht beschreiben... ;-)). Vom diesem "Dach der Welt" haben wir wirklich einen Blick auf alle Inseln - ein perfektes " | ||
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+ | Wir genießen Ausblick und die unglaublich frische Luft (ich habe nach knappen zwei Wochen keine Atembeschwerden mehr ♥) und fühlen uns groß und klein zugleich. - Man wird sich so wunderbar der Nichtigkeit seiner Wichtigkeit bewusst! - Kurz bevor das ganze schöne Szenario in Wolken verschwindet, | ||
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+ | Unser letzter Halt führt uns kurz vor Mitternacht noch nach Gjógv. Wörtlich bedeutet der Ortsname " | ||
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+ | Unsere kleine Reise geht mit der großen Fährüberfahrt von Tórshavn (im kalten Regen ;-)) nach Hirtshals nun zu Ende. Wir werden auf dem Schiff noch einmal kräftig durchgeschüttelt und haben durch Sturm eine ordentliche Verspätung.... 8-O Ein passender Abschluss zu einer fantastischen Reise, welche uns die Natur von allen Seiten zeigte! :-D Alles erlebt in einem Traumwagen (UAZ 2206) und zu Fuß. - Wir freuen uns über den Luxus, so langsam reisen zu können! Demütig glücklich und aktiv erholt kommen wir nun nach über 2500km im " | ||
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